Schweiz - Bern |
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Bern |
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Das Bundeshaus |
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Am frühen Morgen
stapfte ich bei klirrender Kälte, heftigem Regenguss und in der
Finsternis zum Bahnhof in Appenzell. Ich war ziemlich frühlingshaft
bekleidet, in der Hoffnung das Wetter würde besser werden. |
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In Gossau stieg ich um und
konnte von dort direkt nach Bern fahren. Die Reise dauerte drei Stunden.
Es war überhaupt nicht wärmer geworden: Auch Bern musste sich mit 6 Grad begnügen. Aber tapfer unternahm ich mein Vorhaben: Ich wollte die Stadt besichtigen. Schnell fand ich das Bundeshaus, das im florentinischen Renaissance-Stil gebaut worden war, wo der Sitz der Regierung ist. Statt der Wasserfontänen, die aus vierundzwanzig Löchern sprudeln und jede von ihnen einen Kanton darstellen sollten, herrschte auf dem Platz vor dem Bundeshaus reges Markttreiben. Das war gemütlich und schön anzusehen. |
Der Bundesplatz mit seinem 24 Fontainen |
Das Bundeshaus selber stand
hinter Baugerüsten "versteckt".
Ich wanderte zum Münster �
ein prächtiges Gebäude. Dann schlenderte ich die Strasse weiter.
Einerseits freute es mich, immer unter Arkaden spazieren zu können, denn
dort wurde man nicht nass.
Für jeden
Geschmack und jedes Budget ist etwas zu finden. |
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Der Münster |
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Schliesslich erreichte ich am Ende der Junkergasse die Nydeggbrücke und ging darüber. Unter mir polterte die Aare: Der Fluss, der normalerweise ruhig fliesst und klar ist, tobte nun nach heftigen Regenfällen mit braunem Wasser hinunter. Der Wunsch, schöne Bilder zu machen, fiel buchstäblich ins Wasser. Alles sah trostlos aus.
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Der reissende Fluss: die Aare |
Doch meine
Stimmung besserte sich schlagartig, als ich merkte, nahe beim
Bärengraben zu sein. Es hatte inzwischen aufgehört zu regnen; aber kalt
und finster blieb es trotzdem.
Die Bären
im tiefer Graben schienen sich nichts aus dem Wetter zu machen. Sie
gingen gemächlich hin und her und erhofften sich gutes Fressen, welches
die Touristenscharen hinunterwarfen. Neben dem Graben, der meines Erachtens viel zu wenig Platz für die Bären bietet, steht eine Touristeninformation. Dort holte ich mir einige Unterlagen und einen Stadtplan. Ich packte alles ein und ging über die Brücke zurück |
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Das Wappen von Bern: der Bär |
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Dort konnte ich die Untertorbrücke sehen, worunter das Wasser gleich braun strömte. Aber da ich neugierig war, wie es unten aussah, ging ich die vielen Treppen, die an hübschen Häuschen vorbei gingen, hinab und dachte halbwegs schon: "Oje. Die muss ich auch wieder hinauf gehen." Im unteren Teil der Stadt wanderte ich wieder unter Arkaden. Aber hier war nichts Sehenswürdiges. Also schlenderte ich weiter, bis ich eine Strasse fand, die wieder hinauf führte. Der Aufstieg liess mich doch einige Verschnaufpausen machen. Bald stand ich vor dem Rathaus. |
An Ufer der Aare |
Ich wanderte weiter durch die Strassen unter den Arkaden auf und ab. Stühle standen aufeinander gestapelt. Ich dachte: "Wie schön und gemütlich wird es hier sein, wenn überall Terrassen sind und die Leute entspannt ihr Getränk oder Essen auf der Strasse geniessen." Ich wanderte weiter und in der nächsten Strasse fand ich den "Zytglogge" . Es ist das einstige Stadttor, das im 12. Jahrhundert gebaut worden war. Eigentlich ist die Stadt Bern eine "Halbinsel" in einer Schlaufe der Aare. Sie war bewusst hier gebaut worden, weil sie auf drei Seiten auf natürliche Weise vom Wasser gegen Feinde geschützt war. |
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Zytglogge |
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Nicht weit vom Bahnhof entfernt steht sogar ein "Holländerturm": Ich war achtlos daran vorbei gegangen, ohne zu ahnen, was es war. Ich schlenderte über die Kornhausbrücke und blickte auf die Aare und die Gegend hinunter. Wie schön musste es sein, hier bei sonnigem Wetter spazieren zu gehen.
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Kornhausbrucke |
Anschliessend schlenderte ich wieder zum Bundeshaus und
entdeckte dahinter eine Drahtseilbahn, die hinab fuhr
und
natürlich auch wieder hinauf. |
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Marzili Drahtseilbahn |
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Ich wanderte noch durch einigen Gassen und fand einen Lade,
der mich wie magisch anzog: Ein süsser Duft kam mir entgegen. Für die farbigen Süssigkeiten interessierte ich mich nicht, ich suchte die schwarzen. Bald hatte ich sie gefunden: Lakritze, und zwar die echte, alte, holländische Lakritze. Ich schaufelte von jeder Sorte etwas in den Plastiksack und fand: "Bern ist eine Reise wert." |
Kilometernlangen Arkaden |
Dann
besichtigte ich den "Zytglogge" von der anderen Seite.
Da das Wetter immer noch nicht froh gesinnt war und es nicht zuliess, sich hier und dort auf eine Bank zu setzen, hatte ich bald einmal genug gesehen und beschloss, eine Stunde früher als geplant nach Hause zu fahren.
Eines war mir aber ganz klar: Für mich ist Bern eine der
schönsten Städte, die ich gesehen habe. Auch die UNESCO scheint meine
Meinung teilen, denn 1983 wurde Bern in das Verzeichnis der
UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. |
Joyce |
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